Ostern

Ostern
Ostern Sn (oder Spl) std. (8. Jh.), mhd. ōster, ōstern f. Pl., ahd. ōstara, ōstarū f. Pl. Stammwort. Vgl. ae. ēastron Dat. Pl. Das Wort bezeichnet ein christliches Fest mit einem aus der christlichen Terminologie nicht deutbaren Namen. Als eine christliche Bezeichnung wird es von Knobloch erklärt: Eine lateinische Bezeichnug albae (paschalis) für "Ostern" ist vom 5. Jh. an bezeugt, meint allerdings die weißen Kleider der um diese Zeit Getauften. Da l. alba "weiß" im französischen Bereich ausstirbt, behält alba die spezielle Bedeutung "Morgenlicht, Morgenröte", was durch das germanische Wort wiedergegeben sein kann (vgl. Osten). Als Bezeichnung für ein heidnisches germanisches Fest ist das Wort bei Beda (in altenglischer Form) bezeugt, wobei er auf eine Göttin Eostre verweist. Dieser Name kann Laut für Laut mit dem Namen der griechischen Göttin Eos und der römischen Göttin Aurora vergleichen werden (auch Osten gehört dazu), ist aber im Germanischen außerhalb der Beda-Stelle nirgends bezeugt; daß er die Bezeichnung einer Frühlingsgöttin war, ist denkbar; ebenso die Benennung nach dem Tagesanbruch, der wiederum bei dem christlichen Fest eine liturgische Rolle spielt (auf den Tagesanbruch wurde der Zeitpunkt der Auferstehung Christi gesetzt; deshalb schlug um diesen Zeitpunkt die Trauer über den Tod des Herrn um in Freude über die Auferstehung, so Gippert). Der neueste Erklärungsversuch (Udolph) geht von germanischen Wasserweihen aus, für die im Altnordischen der Terminus ausa vatni, eigentlich "mit Wasser begießen" bezeugt ist. Da der zentrale Termin für die christlichen Taufen in früher Zeit Ostern war, kann dieses Fest nach der symbolischen Handlung der Wasserbegießung (in christlicher Umdeutung) bezeichnet worden sein. Adjektiv: österlich.
   Ebenso ne. Easter; Osten.
Frings, Th./Nießen, J. IF 45 (1927), 276-306;
Bischoff, K. ZM 21 (1953), 28-33;
Knobloch, J. Sprache 5 (1959), 27-45;
Knobloch, J.: Weihnachten und Ostern (Heidelberg 1986), 49-77;
Gutenbrunner, S. FS Baetke (1966), 122-129;
Gippert, J. Die slawischen Sprachen 17 (1989), 13-35, besonders 32f.;
Röhrich 2 (1992), 1126;
LM 6 (1993), 1518-1520;
Udolph, J.: Ostern. Geschichte eines Wortes (Heidelberg 1999);
Bammesberger, A. Literatur in Bayern 59 (2000), 2-6;
Seebold, E. BN 35 (2000), 347-351. westgermanisch iz ?

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Ostern — is also an alternative spelling of Ostara and German for Easter The Ostern (Eastern) or Red Western (also known as Borscht Western ) was the Soviet Union and Eastern Bloc countries take on the Western. It generally took two forms: Proper Red… …   Wikipedia

  • Ostern — Ostern: Der Name des Festes der Auferstehung Christi (mhd. ōsteren, ahd. ōstarun ‹Plural›) ist in seiner Herkunft nicht sicher geklärt. Das Wort hängt offensichtlich mit ↑ Osten in seiner eigentlichen Bedeutung »Morgenröte« zusammen (verwandt… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Ostern — Ostern, eins der drei höchsten christlichen Feste, empfing vielleicht seinen Namen vom altdeutschen Worte urstan, auferstehen, weil es zum Andenken an die Auferstehung Jesu gefeiert wird. Es ist ein Freudenfest, dessen Ursprung sich von den… …   Damen Conversations Lexikon

  • Ostern — (Osterfest), das Fest der Auferstehung Jesu, hat wahrscheinlich seine deutsche Benennung von dem Feste der altsächsischen Frühlingsgöttin Ostara. Mit dem Kultus, der ihr vor Einführung des Christentums gewidmet wurde, hängen die Namen der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ostern — Ostern, Fest der Auferstehung Jesu, nach der altgerman. Göttin (s.d.) benannt. Der Osterfestkreis reicht von Aschermittwoch bis Sonntag nach O.; die österliche oder Beichtzeit, in welcher Beichte und Kommunion für jeden Katholiken kirchliche… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Ostern — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Bsp.: • Ostern ist in diesem Jahr sehr spät …   Deutsch Wörterbuch

  • Ostern [1] — Ostern (von Ostara, s.d.), das Fest zur Erinnerung an die Auferstehung Christi, eines der drei höchsten christlichen Feste u. wohl schon von den Aposteln angeordnet. Über die Feier dieses Festes entstanden schon im 2. Jahrh. heftige… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ostern [2] — Ostern, deutsches Dorf im Bezirk Hatzfeld des Comitats Torontal (ungarisches Verwaltungsgebiet Temeswar); 1450 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ostern — Ostern, Osterfest (von Ostârâ, dem Namen der altdeutschen Frühlingsgöttin), Fest der Feste, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, das vornehmste aller Feste des christlichen Kirchenjahres, hängt mit O. oder dem Paschafest der Juden, das zur… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Ostern — 1. Âstern (Austern) is de Hâmel ernêrt. – Schambach, II, 618. Ostern ist der Hammel ernährt. Eine unbestimmte Schäferregel. (S. ⇨ Liebfrauentag.) 2. Ehe man Ostern kann feiern, muss man sein Geschirr scheuern. Bezieht sich auf die häufigern… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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